Die letzten Dinge

Neue Ensemblemusik aus Österreich

wer

   Günter Haumer, Bariton

   Danja Lukan, Sopran

   Walter Schreiber, Violine

   Joanna Sachryn, Violoncello

   Grazia Maria Pistan, Harfe

   capella lutherana

   unter der Leitung von Matthias Krampe

 

was

   Richard Dünser (*1959): "Die letzten Dinge"

                                        für Bariton und Ensemble

   Franz Lachner (1803-1890): Nonett F-Dur

   Thomas H. Schuler (*1961): "Heimlich verbindet das

                                              innere Streben"

 

wann und wo

   am 12ten November um 19.30 Uhr
   in der Lutherischen Stadtkirche, Dorotheergasse 18, 1010 Wien

   mit einer theologischen Vertiefung von Pfrin. Dr.in Ines Knoll

  


Die Tradition der „Letzten Dinge" - Tod, Gericht, Verdammnis und Erlösung - ist altkirchlich. Sie bezieht sich auf den Kern christlicher Glaubenshoffnung, den Moment des Sterbens und die Hoffnung, nicht unter die zur ewigen Gottesferne Verdammten zu gehören, sondern in der Erlösung Gott zu schauen. In seinem Liedzyklus „Die letzten Dinge" setzt Richard Dünser vier Gedichte von Thomas Höft in Musik, die aus Sätzen von Augustinus, Nicolas Born, der Bibel, Albert Camus, Hubert Fichte, Hesiod, Lucan, Pier Paolo Pasolini und Torquato Tasso collagiert und ergänzt sind. Die musikalischen Wurzeln von Richard Dünsers Vertonungen liegen in seiner besonderen Gabe, Brücken zwischen der klassischen Tradition und der Neuen Musik zu bauen, er führt mit seiner Musik in Sphären, in denen sich Romantik und Moderne grotesk und gespenstisch, wie in Träumen, verbinden. Dünser schreibt selbst zu seinem Werk: "Meine Musik geht mit dem Text und seinen Implikationen von der tiefsten Hieronymus-Bosch-Hölle bis in höchste ätherische Auren der Verzückung, die Sprache wird zur Musik.“

Ebenfalls ein Brückenbauer zwischen Tradition und Moderne ist Thomas Herwig Schuler, der seine Musik so charakterisiert: „Das bewusste Erschaffen von Momenten der Kraft in Musik ist mein zentrales Anliegen. Ich erreiche das durch die konsequente Verwendung tonaler Mittel, welche durch das Einführen ekmelischer Klänge von mir erweitert und neu definiert werden.

Franz Lachner öffnet in diesem Programm nicht nur die musikalische Dimension der Romantik, auf die sich in verschiedener Art sowohl Dünser wie Schuler beziehen lassen, er steht auch in einem besonderen Bezug zur Lutherischen Stadtkirche. Sein Nonett erklingt heute an der Stätte seines einige Jahre langen Wirkens als Organist dieser Gemeinde.