Liederabend | ||
Ingrid Haselberger, Sopran Matthias Krampe, Klavier |
Vertrieben! Ermordet! Vergessen? |
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Viktor Ullman: Six sonnets de Louïze Labé op.34 Hölderlin-Lieder Ernst Krenek: Gesänge des späten Jahres op. 71 |
wann und wo (Sonderkonzert!) |
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am 26. September um 19.30 Uhr |
"In jenem Herbst gab ich meiner nahezu verzweifelten Geisteshaltung auch in dem Liederzyklus Gesänge des späten Jahres musikalischen Ausdruck. Es waren düstere Lieder (die Texte schrieb ich wieder
selbst), voll von gespenstischen Vorgefühlen von drohendem Unheil" E.Krenek über das Jahr 1931
"Offensichtlich war ein Generalstreik ausgebrochen, und der letzte Kampf zwischen Rechts und Links hatte begonnen. Ich war einen Moment lang wie versteinert vor Angst, nicht so sehr vor dem Ausgang
des Kampfes, sondern davor, dass als Folge davon die Nazis an die Macht kommen könnten." E.Krenek über den 12. Februar 1934
Beklemmend hellsichtig zeigt sich Krenek in seiner Musik wie in seinen Texten. Von der heraufziehenden Katastrophe des Nationalsozialismus legt
sein op.71 ein beredtes Zeugnis ab. Der fast gleichaltrige Ullmann hat den Nazi-Terror nicht überlebt. Seine Lieder - entstanden vor und während
seiner Zeit im Konzentrationslager Theresienstadt - dokumentieren den unermesslichen Verlust durch die Verfolgung und Vernichtung von Menschen und das anschließende Vergessen. Aber allen äußeren
Umständen zum Trotz: die Musik ist durchdrungen vom Vertrauen in die regenerative Kraft der Kunst und die Unzerstörbarkeit des menschlichen Geistes, Ullmann lebt in seiner Musik für uns heute.